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Pardon, ein Fauxpas: Hilfreiches gegen Malheure bei Dates

Ein Rendezvous. Schon der Natur nach ist dies ein Treffen zweier Menschen, zwischen denen zwar eine gewisse Grundsympathie herrscht, aber weitgehende Unbekanntheit besteht. Große und kleine Fehler sind deshalb häufig dazu geeignet, das Sympathie-Pendel in eine ungewollte Richtung ausschlagen zu lassen, zumindest aber dem Date eine unschöne Wendung zu geben.

Fauxpas zu vermeiden, ist deshalb eine Grundvoraussetzung. Da Fehler jedoch getreu Murphy’s Law auch den Besten dennoch passieren können, ist es nicht minder wichtig, dann richtig zu reagieren.

1. Ungewohntes unbedingt vermeiden

Was ist ein ziemlich zielsicherer Weg, um das erste Date im Chaos enden zu lassen, zumindest aber Malheure wahrscheinlicher werden zu lassen? Er lautet, sich in Situationen zu manövrieren, in denen man sich nicht auskennt und deshalb nicht routiniert die Oberhand behält.

Das beste Beispiel: Ein Gentleman, der eine Lady in ein piekfeines Restaurant zu einem mehrgängigen Menü ausführt, obwohl er nicht einmal theoretisch weiß, in welcher Reihenfolge das mehrfach vorhandene Besteck und die Gläser genutzt werden.

Der Schlüssel, um Malheure im Ansatz zu vermeiden, ist deshalb eine von zwei Optionen:

  • Das Date findet in einem Umfeld statt, in dem sich beide Akteure aus Routine sicher bewegen können.
    oder
  • Es wird im Vorfeld die Gelegenheit wahrgenommen, zumindest ein wenig in der Praxis zu üben.

Dabei ist die erste Methode die bessere. Denn langjährige Routine ist durch nichts zu ersetzen. Übrigens gilt dies in jeglicher Hinsicht: Wer beispielsweise noch nie Austern gegessen hat, sollte keinesfalls bei einem Date damit beginnen. Auch ist dies der falsche Anlass, um ein neues Restaurant zu testen.

Übrigens: Ein Gentleman versucht, im Vorfeld das Erfahrungsniveau seines Dates herauszufinden, um zu vermeiden, sie in solche peinlichen Situationen zu manövrieren.

2. Niemals Handlungen im Automatikmodus vollziehen

Es ist ein „Klassiker“, den Hollywood nicht klischeehafter schreiben könnte: Er steht beim Date auf, weil sie sich kurz frischmachen möchte – zwar etwas altmodisch, aber eine Handlung, die von großer Höflichkeit und Respekt zeugt.

Doch weil er dabei nur Augen für sie hat, stößt er beim Aufstehen mit dem Oberschenkel gegen die Tischplatte. Der Tisch hebt sich kurz, es gibt einen Schlag und plötzlich liegen zwei Weingläser, die zuvor noch einen köstlichen Merlot enthielten, auf dem Tisch und ihr Inhalt verbreitet sich auf und zwischen den Tellern.

Es gibt viele mögliche Malheure, die ähnlich ablaufen. Fast immer lautet der Grund, dass jemand sich zu sehr auf sein amouröses Gegenüber fokussiert. Nicht falsch verstehen, natürlich ist es gerade bei einem Rendezvous elementar wichtig, der Lady in die mühevoll geschminkten Augen zu sehen. Sobald jedoch der Körper irgendeine andere Handlung vollziehen muss, sollten die Augen darauf gerichtet werden.

Keine Griffe nach dem Glas aus dem Augenwinkel, keine tiefen Blicke in die Augen der Dame, wenn man seine Hand auf die Ihrige legen will. Derartiges Handeln im Automatikmodus mag in 99 von 100 Fällen gutgehen – das Date ist jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit der eine Fall, zu dem es schief geht.

Übrigens: Dazu gehört es auch, Bewegungen generell etwas(!) langsamer und weniger raumgreifend zu vollziehen.

3. Kleidung nach dem KISS-Prinzip

Was passieren kann, wird auch passieren – die Quintessenz des bereits angesprochenen Murphy’schen Gesetzes. Kleidung spielt in diesem Umfeld eine ganz zentrale Rolle. Hierzu gibt es mehrere Dinge, die beherzigt werden sollten – übrigens von beiden Parteien:

  • Zumindest die Farben der Kleidung so auswählen, dass sie nicht schon durch kleinste Kleckse ruiniert wird. Klassisches Negativbeispiel: Heller Leinenenanzug mit weißem Hemd zum Italiener, bei dem zwei Drittel der Speisekarte Soßen auf Tomatenbasis enthalten.
  • Kleidung niemals ohne vorherigen Test tragen. Körperbetontes beispielsweise mag mit der richtigen Figur hervorragend aussehen, wenn jedoch beispielsweise beim Hinsetzen die Naht entlang der Po-Ritze aufreißt, ist das Malheur geschehen.
  • Sollte es auch nur eine theoretische Chance auf Sex geben, unbedingt darauf achten, dass die Kleidung sich halbwegs unkompliziert ablegen lässt.

Und: Ein Gentleman legt beim Essen immer eine Serviette auf den Schoß. Sie hält zwar nicht alles ab, kann aber definitiv den Unterschied zwischen einem rasch trocknenden Weißweinspritzer und einer völlig besudelten Hosenfront ausmachen.

4. Das Malheur erwarten und Handlungen in Petto haben

Malheure sind oft diejenigen Momente, in denen sich der Unterschied zwischen Männern und Gentlemen zeigt:

  • Erstere sind geschockt, denken nur verärgert daran, was passiert ist, und werden regelrecht starr, weil sie nicht wissen, was sie jetzt tun sollen.
  • Letztere sind ebenfalls geschockt und ärgern sich. Sie wissen jedoch, was jetzt zu tun ist und handeln.

Natürlich, es ist reichlich unmöglich, sich auf jedes nur denkbare Malheur vorzubereiten. Es gibt jedoch einen Unterschied, denn einige Fauxpas sind typisch für Dates. Auf sie kann und sollte man sich realistisch vorbereiten:

  • Flecken landen auf einem selbst oder der Partnerin – egal welcher Art und aus welchem Grund.
  • Es gibt eine „Wardrobe Malfunction“. Beispielsweise bricht der Lady ein Absatz ab.
  • Das Handy klingelt – natürlich nicht das eines Gentleman, der hat es vor dem Date selbstverständlich abgeschaltet.
  • Einer der beiden spricht das Gegenüber versehentlich mit dem falschen Namen an.
  • Das Wetter fährt urplötzlich dem Rendezvous in die Parade.
  • Es taucht eine den Date-Partnern bekannte Person auf – vielleicht sogar ein/eine Ex.

Das sind die typischen Dinge, die bei Dates passieren. Alles nicht gravierend und auf alles kann man sich gedanklich vorbereiten – beispielsweise, indem man als Gentleman in der Innentasche des Sakkos einige Sicherheitsnadeln und ein Fläschchen Sekundenkleber mit sich führt. Letzteres hilft beim abgebrochenen Absatz deutlich besser, als die Hollywood-Methode, der Lady auch noch den anderen Schuh zu ruinieren.

Allerdings muss all dies mit dem nächsten Tipp verknüpft werden:

5. Cool bleiben und Schadensbegrenzung betreiben

Ein Fauxpas soll nicht passieren, er kann aber passieren. Er ist deshalb zwar immer ärgerlich, weil er den positiven Verlauf des Dates stört, jedoch hängt der Impakt, also die Schwere seiner Wirkung, im allerhöchsten Maß davon ab, wie man sich nun verhält. Auch hier trennt sich wieder die Spreu vom Weizen. Ein echter Gentleman…

  • …ignoriert nur solche Malheure seinerseits bzw. an sich, die von seiner Partnerin höchstwahrscheinlich nicht bemerkt werden.
  • …weist seine Partnerin nicht auf Malheure an ihr hin, die sie offensichtlich schon selbst bemerkt hat. Er sorgt also dafür, dass die Lage für sie nicht noch peinlicher wird. Hier ist jedoch Fingerspitzengefühl gefragt.
  • …handelt, wenn es in seiner Macht steht, sofort, um den Zustand abzustellen und Schadensbegrenzung zu betreiben.
  • …überdramatisiert das Malheur nicht noch durch Handlungen und Worte. Auch schweigt er nicht betreten oder entschuldigt sich überschwänglich – erst recht nicht, wenn er nichts für den Fauxpas kann.
  • …ist gewandt darin, die Sache mit einem lockeren Spruch, etwas Humor und gegebenenfalls praktizierter Selbstkritik aus der Welt zu schaffen.
  • …spielt nicht den rotgesichtig tobenden Wüterich gegenüber Dritten; auch dann nicht, wenn sie für die Misere verantwortlich sind – etwa der Kellner, der ein Glas auf die Holde umkippt.

Auf diese Weise behält der Gentleman die Situation im Griff. Er kann zwar den Fauxpas nicht ungeschehen machen, er lässt aber durch sein Verhalten auch nicht zu, dass er das Date länger und tiefer als unbedingt nötig einschneidet. Und wenn die Sache abgestellt ist, dann bleibt sie, zumindest für den hoffentlich erfolgreicheren Rest dieses Dates, als Thema tabu.